Was sind Leichte Sprache und Einfache Sprache?

Leichte Sprache ist eine speziell vereinfachte Form der Sprache, die entwickelt wurde, um Menschen mit Lernbehinderungen das Lesen und Verstehen von Texten zu erleichtern. Einfache Sprache hingegen zielt darauf ab, Personen mit begrenzten Leseerfahrungen oder denen, die komplexe Texte schwer finden, das Verständnis zu erleichtern.
 

Leichte und Einfache Sprache in der digitalen Barrierefreiheit

Diese Sprachformen sind entscheidend, um eine breitere Inklusion und Zugänglichkeit in der schriftlichen Kommunikation zu gewährleisten. Sie ermöglichen es einer größeren Anzahl von Menschen, unabhängig und selbstständig Informationen zu erhalten und zu verstehen.
 

Entwicklungen und Zukunft

Aktuell werden in Deutschland DIN-Regelwerke sowohl für die Leichte als auch für die Einfache Sprache entwickelt. Diese Normen sollen zukünftig die Qualität und Konsistenz der vereinfachten Texte sicherstellen und ihre Akzeptanz und Anwendung fördern.

Wichtige Regelwerke und Standards

International

• Leichte Sprache: Oft als „Easy Reading“ oder „Easy to Read“ bezeichnet.
• Einfache Sprache: In den USA unter dem Begriff „Plain Language“ bekannt.
   

Deutschland

• Leichte Sprache:
  • Netzwerk Leichte Sprache: Bietet umfassende Regeln und Beispiele.
  • Universität Bielefeld: Entwickelt eigene Richtlinien zur Gestaltung leicht verständlicher Texte.
  • BITV (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung): Enthält allgemeine Anforderungen an die Leichte Sprache für öffentliche Stellen.
• Einfache Sprache:
  • Derzeit gibt es in Deutschland kein offizielles Regelwerk für Einfache Sprache.

Unterschiede und Anwendungsgebiete
 

• Leichte Sprache: Nutzt sehr einfache Wörter und Sätze, klare visuelle Layouts und wird häufig durch Bilder unterstützt. Wichtig für offizielle Dokumente, Dienstleistungen und Webseiten, um die Bedürfnisse von Menschen mit kognitiven Einschränkungen zu erfüllen.
   
• Einfache Sprache: Weniger stark vereinfacht als Leichte Sprache und oft ohne visuelle Hilfen. Sie wird verwendet, um die Lesbarkeit für Personen zu verbessern, die mit komplexen Textstrukturen nicht vertraut sind, wie z.B. Menschen mit geringer Leseerfahrung oder Nicht-Muttersprachler.